Mittwoch, 18. April 2012

sprache/wort

zur einstimmung auf die ausstellung. bei der vernissage zur retrospektive "hans plank. malerei und grafik" in stift reichersberg spricht ja friedrich achleitner.



http://www.hanser-literaturverlage.de/buecher/



znuijoak und zbaris
is nix sicha nix gwis
owa zweng und zerfaus
do kenn i mi aus
(iwahaubbd seite 143)

iwahaubbd iwahaubbd
hods den ins hian neigschdaubd
immahin immahin
is iazd wos drin
(iwahaubbd seite 125)

1 Kommentar:

  1. über friedrich achleitner berichten führende regionalmedien:

    http://www.tips.at/news/schalchen/kultur/256805-die-sprache-beim-wort-nehmen

    Die Sprache beim Wort nehmen

    WIEN/SCHALCHEN. Dialektgedichte, Litaneien, Gstanzln: Der gebürtige Schalchner Friedrich Achleitner verschaffte der Innviertler Sprachkultur einen Platz in der modernen Literatur.

    „Dichtung im Dialekt. Keine Dialektdichtung", stellt der Verlag zum Sammelband "iwahaubbd" mit Werken aus fast sechzig Jahren klar. Nachdem Friedrich Achleitner den Dialekt in „der so genannten Mundartdichtung in einer grausamen Idyllik verkommen" sah, war er in den 1950er Jahren einer der Künstler, die „den Dialekt für die moderne Dichtung entdeckten". In Achleitners Fall den Innviertler Dialekt.

    Doch wie beschreibt der Literat diese regionale Sprachkultur? „Der aus dem Altbayerischen kommende Innviertler Dialekt ist eine trocken strukturierte Sprache, in erster Linie mit einer Arbeitswelt verbunden." Im persönlichen Umgang artikuliere sich diese Sprachkultur weniger in blumigen noch logischen Sätzen, sondern eher behauptend, überredend, ja bedrängend statt argumentierend.

    Vaschdesd mi?

    Achleitner: „In den Bauernhöfen gab es so gut wie keinen Wortschatz, um Gefühle auszudrücken. Gesprochen wurde höchstens in Andeutungen mit einer Portion kultivierter Hinterfotzigkeit. Motto: Vaschdesd mi?" Doch auch - oder gerade - die wortkarge Andeutung schafft eine besondere Klarheit, wie Achleitner in dem Gedicht belegt: „Mari/do wari". An seine Prägung in Schalchen erinnert sich Friedrich Achleitner, Jahrgang 1930: „Ich hatte das Glück, als Kind unter den in unserer Stube sitzenden Mosttrinkern (die nach der Arbeit eine Ansprache suchten) den verehrten, ja geliebten Ebner Sigi zu haben, der, kaum dass er saß, Dialektgedichte vorzutragen begann." Vorwiegend Dialektgedichte von Franz Hönig.

    Sprachbesessen

    Nach 1945 hörte der Schalchner im Bayerischen Rundfunk „einen sprachbesessenen und aufsässigen" Karl Valentin, was bei ihm als „einem pubertierenden Dichter unvermeidlich zu grimmigen Eigenproduktionen führte." 1950 brachte das Studium Achleitner nach Wien, wo er H. C. Artmann, Gerhard Rühm, Ernst Kein und ihre Dialektgedichte kennen lernte. „Ich war wie vom Blitz getroffen." Diese Gedichte hätten elementare Unterschiede gezeigt: „Hier wurde die Sprache beim Wort genommen." Hier „hörte ich meinen Innviertler Dialekt mit anderen Ohren", hier fielen Achleitner die Charakteristika des Innviertlerischen auf. Fasziniert begann Achleitner, seine Sprache beim Wort nehmend, seine Dichtung im Dialekt und die Innviertler Sprachkultur bekam ihren Platz in der modernen Literatur.

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