Sonntag, 21. Oktober 2012

kontinuierlich/regelmäßig/umfassend

Erinnerungsstätte Lager Weyer, zwölfte Jahresgedenkfeier am Samstag, 20. Oktober 2012.
Aus der Rede von Ludwig Laher:


Meine Damen und Herren,
wieder einmal hat sich eine kleine Gruppe von Menschen hier an der Erinnerungsstätte versammelt, um an die Opfer der beiden Lager Weyer-St. Pantaleon zu denken, an den Einbruch der Barbarei in die ruhige Provinz.

Schon einmal habe ich bei dieser Gelegenheit aus einer meiner Arbeiten zum Thema die Passage zitiert: Erinnern ist ein Lebensmittel, das nicht allen schmeckt. Aber gesund ist es. Vor allem im Hinblick auf die Zukunft. Und tatsächlich: Wir ehren die Toten am besten dadurch, daß wir uns bemühen sicherzustellen, daß sich nicht wiederholt, was geschehen ist, daß die Voraussetzungen dafür nicht mehr entstehen.
[...]
Im Bezirk Braunau und, weil von den internationalen Medien wahrgenommen, weit darüber hinaus gibt es derzeit wieder einmal eine heftige Debatte über Erinnerungskultur [...] Einige wenige Gedanken möchte ich zum Grundsätzlichen anbieten: Erinnerungskultur, die weiterhilft, ist kontinuierliche Erinnerungsarbeit
[...]
Denkmäler, Skulpturen und dergleichen haben aber nur dann einen Sinn, ja eine Berechtigung, wenn sie, wie hier an diesem Ort, regelmäßig Anlaß einer umfassenden Auseinandersetzung mit dem Grund ihrer Entstehung sind.[...]